Sammlungen

Sammlungen und Bibliothek

Akten
Der Bestand enthält die Akten der Vereinsverwaltung zu den Themen: Forschungsprojekte, Denkmalpflege, Bibliothek, Oberbayerisches Archiv, Öffentlichkeitsarbeit, Personal, Sammlungen, Vereinsgeschichte, Vorstand und Ausschuss, Geschäftsführung, Mitglieder, Veranstaltungen sowie Haushalt und Finanzen.

Laufzeit: 1830-1988
Umfang: 16 m; 248 Nrn.
Erschließung: Kartei

Akten-Sammlung
Der Bestand enthält aus der Urkundensammlung ausgesonderte Aktenschriftstücke, Amtsbücher, Briefe, Protokollextrakte und Mandate unterschiedlichster Provenienzen aus dem Vereinsgebiet.

Laufzeit: 1362-1815
Umfang: 1,5 m; 5 Kästen; 141 Nrn.
Erschließung: Kartei

Apian
Der Bestand enthält eine Sammlung von Wappen-Druckstöcken (bayerische Bistümer, Klöster, Adelsfamilien, Städte und Märkte), die der Mathematiker und Kartograf Philipp Apian (1531-1589) für eine geplante Publikation 1562 in Holz schneiden ließ, sowie eine Materialsammlung Heinrich Föringers zu Peter und Philipp Apian mit Abschriften von Dokumenten und Publikationen.

Laufzeit: 1562-1879
Umfang: 0,4 m; 229 Wappen
Erschließung: ohne Verzeichnis

Autographen-Sammlung
Der Bestand enthält Originalschriftstücke, Unterschriften und Siegel wichtiger Persönlichkeiten der bayerischen Geschichte und des bayerischen Geisteslebens. Er besteht aus zwei Teilen: eine von dem Universitätsbibliothekar Aloys Maurus Harter (+ 1852) nach dem Personenalphabet angelegte Serie und eine vom Historischen Verein zusammengetragene Serie, die ohne erkennbare Ordnung nach Personen untergliedert ist.

Laufzeit: 16. – 19. Jahrhundert
Umfang: 0,7 m; 7 Mappen, 139 und 1.304 Nrn.
Erschließung: Gedruckte Verzeichnisse

Bibliothek
Der Historische Verein besitzt eine umfangreiche Bibliothek, deren Bestandsschwerpunkt auf der Literatur des frühen 16. bis späten 19. Jahrhunderts liegt. 

Umfang: ca. 70.000 Bände
Erschließung: Karten-Kataloge (bis 1993), Datenbank (1993-2010), seit 2010 Bayerischer Verbundkatalog, OPAC

Collectio Angereriana
Der Bestand enthält die jahrgangsweise geordnete Sammlung von Flugblättern und Druckschriften zu historischen und zeitgenössischen Ereignissen des Kreis- und Stadtgerichtsregistrators Xaver von Angerer. Der Bestand hat keinen Zuwachs mehr.

Laufzeit: 1763-1870
Umfang: 1 m; 6 Kästen; 1.306 Nrn.
Erschließung: Gedrucktes Verzeichnis

Elaborate
Der Bestand enthält nach dem Autorenalphabet geordnete Materialsammlungen und Manuskripte von Vorträgen und Publikationen. Mit einer Ausnahme stammen die Unterlagen aus der Zeit vor 1902.

Laufzeit: 1837-1967
Umfang: 0,7 m
Erschließung: ohne Verzeichnis

Grafik-Sammlung, sogenannte „Bildersammlung“
Der Bestand enthält Zeichnungen, Grafiken, Karikaturen, Pläne, Wappen und Fotografien zur Topografie, zu Ereignissen und zu Personen mit dem Bezug zum Vereinsgebiet. Er ist nach Vorlagengröße in vier Serien gegliedert, die jeweils nach inhaltlichen Gesichtspunkten (München, Topografie, Personen, Varia) geordnet sind.

Laufzeit: 16. – 19. Jahrhundert
Umfang: 9 m; 93 Kästen; ca. 6.900 Nrn.
Erschließung: Kartei; Datenbank-Verzeichnis; Registerband

Geißiana
Der Bestand enthält die Materialsammlung des Benefiziaten von St. Peter und Vereinsarchivars Ernest Geiß (1810-1875) zur altbayerischen Kirchen- und Ortsgeschichte. Er ist untergliedert in eine Folio-Reihe mit Unterlagen hauptsächlich zur Kirchengeschichte und eine Quart-Reihe mit Regesten zur altbayerischen Ortsgeschichte (nach dem Ortsalphabet geordnet) und zu verschiedenen anderen Betreffen sowie Vorarbeiten, Predigtentwürfe und Briefe. Der Bestand hat keinen Zuwachs mehr.

Laufzeit: um 1834-1874
Umfang: 16,5 m; 1553 Nrn.
Erschließung: Gedrucktes Verzeichnis (publiziert in: 36.-38. Jahresbericht des Historischen Vereins von Oberbayern)

Historisch-topographisches Lexikon
Der Bestand enthält den Schriftwechsel und die nach Landgerichten geordnete Materialsammlung (ausgefüllte und nach Ortsalphabet geordnete Formulare) zu Vorarbeiten für ein historisch-topographisches Lexikon von Oberbayern. Er hat keinen Zuwachs mehr.

Laufzeit: 1854-1862
Umfang: 5,5 m; 42 Nrn.
Erschließung: Verzeichnis

Kleine Sammlungen
In diesem Bestand sind Materialien zur Geschichte des Vereinsgebietes (Originaldokumente, Abschriften, Ausarbeitungen) aus verschiedenen Privatsammlungen sowie der Nachlass des Hofrats Dr. Joseph Haller (+ 1887) zusammengetragen.

Laufzeit: 1503-1935
Umfang: 0,5 m; 12 Pakete
Erschließung: ohne Verzeichnis

Köstlers Ortskunde
Der Bestand enthält die nach dem topographischen Alphabet geordnete Materialsammlung und Teilmanuskripte zu dem von Karl Köstler herausgegebenen Handbuch zur Gebiets- und Ortskunde des Königreichs Bayern, von dem 1895-1896 nur der erste Band erschien.

Laufzeit: Ende 19. Jahrhundert
Umfang: 1,6 m; 5 Kästen, 1 Paket
Erschließung: ohne Verzeichnis

Mandate
Der Bestand enthält eine Sammlung gedruckter kaiserlicher, landesherrlicher und obrigkeitlicher Mandate, die zum größten Teil chronologisch geordnet sind. Für die Zeit ab 1817 enthält er lediglich Anweisungen des Appellationsgerichts des Untermainkreises bzw. Unterfrankens in Würzburg bzw. Aschaffenburg an nachgeordnete Gerichtsbehörden.

Laufzeit: 1530-1848
Umfang: 0,5 m
Erschließung: ohne Verzeichnis

Manuskripte
Der Bestand umfasst Originalschriften, Buch- und Textfragmente, Abschriften, Aufzeichnungen und Abhandlungen zur Geschichte des oberbayerischen Raumes.

Laufzeit: 9. Jahrhundert -1979
Umfang: 22 m; 884 Nrn.
Erschließung: Repertorium

Plan-Sammlung
Die Sammlung des Historischen Vereins umfasst vor allem Karten und Pläne zu München und Umgebung sowie zum Gebiet des Herzog- und Kurfürstentums bzw. Königreichs Bayern. Spezialkarten zur Verwaltungsgliederung im 19. Jahrhundert, zur kirchlichen Organisation und zu wirtschaftlichen Themenstellungen, wie etwa Eisenbahnen, Mauten und Zöllen, ergänzen die Sammlung. Darüber hinaus sind Karten zu den ehemaligen Reichskreisen und deren Territorien vorhanden, dann Kartenwerke und Atlanten zu Europa, Asien und Afrika sowie Weltkarten.

Laufzeit: 16. – 19. Jahrhundert
Umfang: ca. 5.000 Einzelpläne und Kartenwerke
Erschließung: sachthematisch geordnet

Regesten
Der Bestand besteht aus einer Sammlung von Kleinschriften, Flugblättern, Todesanzeigen, Pressemeldungen, Nachweisen von Pressemeldungen und Stammbäumen. Er ist in vier Gruppen unterteilt: Personen (nach dem Namensalphabet geordnet), Monacensia (nach Sachschlagworten geordnet), Ortschaften (nach dem Ortsalphabet geordnet) und Varia.

Laufzeit: 19. Jahrhundert – ca. 1920
Umfang: 5,7 m; 75 Schachteln
Erschließung: sachthematisch geordnet

Siegel-Sammlung
Der Bestand enthält nach Ausstellergruppen geordnete Wachs-, Lack- und Papiersiegel und Siegelabgüsse.

Laufzeit: 14. – 19. Jahrhundert
Umfang: ca. 7 m; ca. 30.000 Siegel
Erschließung: Ohne Verzeichnis. Aus konservatorischen Gründen ist eine Vorlage derzeit nicht möglich.

Urkunden
Der Bestand enthält eine Urkundensammlung vornehmlich aus dem altbayerischen Raum.

Laufzeit: 1255-1878
Umfang: 18 m; 6.885 Nrn.
Erschließung: Kartei, Ortsregister

Visitenkarten-Sammlung

Laufzeit: 19. Jahrhundert
Umfang: 0,7 m; 1 Paket
Erschließung: Ohne Verzeichnis

Wappen-Sammlung
Die Sammlung enthält teils farbige teils schwarz-weiße Zeichnungen und Beschreibungen von Orts-, Personen- und Familienwappen und Verweise auf Wappenabbildungen in der Literatur. Sie ist nach dem Namensalphabet geordnet.

Laufzeit: 19. Jahrhundert
Umfang: 9 m; 152 Schachteln; 9 Mappen
Erschließung: ohne Verzeichnis

Sammlungsgeschichte

Der Historische Verein von Oberbayern befasste sich jedoch nicht nur mit Geschichtsforschung in Form von Vorträgen und Publikationen, sondern er begann umgehend eine Bibliothek sowie eigene Sammlungen aufzubauen. Reicher Zufluss an Objekten kam vor allem aus dem Bereich der Vor- und Frühgeschichte, deren Erforschung damals noch ausschließlich in den Händen interessierter Laien lag. Es entstanden eine Münz- und Medaillensammlung, eine „Allgemeine Sammlung von Altertümern“ sowie eine Wappen- und Siegelsammlung. Die Bildersammlung enthielt zunächst vor allem Abbildungen oberbayerischer Bau- und Kunstdenkmäler Kloster Höglwörth Pergamentmalerei, um 1700 ab 1846 wurde sie jedoch um Porträts bayerischer Persönlichkeiten erweitert. Die topografischen Blätter waren dazu gedacht, Bildmaterial zu den nach und nach erarbeiteten Ortsgeschichten des Vereinsgebietes bereitzustellen. Handelte es sich dabei anfangs vor allem um Holzschnitte, Kupfer- und Stahlstiche sowie um Lithografien (später kamen auch Fotografien dazu), so legte man schon bald besonderen Wert auf Handzeichnungen. Im Jahr 1846 beauftragte der Historische Verein den Landschaftsmaler Carl August Lebschée (1800-1877) damit, eine „Handzeichnungssammlung oberbayerischer Bau- und Kunstdenkmäler“ Carl August Lebschée: Der Schlagbaum vor dem Isartor, Ansicht um 1810. Aquarell, 1846anzulegen, die vor allem Münchner Bauwerke in ihrer architektonischen Entwicklung systematisch dokumentieren sollte. Alle genannten Sammlungen wuchsen im Lauf der Jahre durch Geschenke, Vermächtnisse, aber auch durch Ankäufe (1896 etwa konnte der Nachlass des Malers Johann Georg von Dillis erworben werden und „zweckmäßigen Umtausch“ beträchtlich an.

1908 verließ der Historische Verein seine längst zu eng gewordenen Räume in der Alten Akademie und bezog ausreichend große Räume in der Herzogspitalstraße 18. Doch die Freude darüber war nur von kurzer Dauer. Da sich das Gebäude in staatlichem Besitz befand und Johann Georg von Dillis: Wolken über der Theatinerkirche in München schon bald anderweitig genutzt werden sollte, war der Verein schon im darauffolgenden Jahr zu einem abermaligen Umzug gezwungen. Ein neues Quartier fand sich schließlich in der Schwere-Reiter-Kaserne an der Zweibrückenstraße. Die auch hier bald herrschende Raumnot und die dadurch bedingte unzureichende Unterbringung der vereinseigenen Sammlungen führte seit 1937 dazu, dass sukzessive Sammlungsgegenstände leihweise an staatliche, kommunale und kirchliche Institutionen abgegeben wurden, die die Objekte konservatorisch besser betreuen konnten (siehe Links).

Nach dem Zweiten Weltkrieg fand der Historische Verein im Stadtarchiv München an der Winzererstraße eine neue Heimstatt. Von den Sammlungen des Vereins verblieben im Stadtarchiv neben der Vereinsbibliothek (ca. 70.000 Bände) alle archivalischen Bestände (Urkunden, Nachlässe, Manuskripte u.a.) sowie die sogenannte „Bildersammlung“. Die Bestände können über die Datenbank des Stadtarchivs recherchiert werden.